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Reizdarm

Der Reizdarm, auch Reizdarmsyndrom (RDS) genannt, wird bei jedem zweiten Patienten diagnostiziert, der einen Experten für Erkrankungen von Magen und Darm, also einen Gastroenterologen, aufsucht. Diese Zahl macht deutlich, wie viele Menschen unter dieser funktionellen Darmerkrankung leiden. Auf die Gesamtbevölkerung bezogen, sprechen wir von etwa jedem 10. – 20. Erwachsenen. Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Was ist ein Reizdarm?

Beim Reizdarm treten verschiedene auf den Darm bezogene Beschwerden wiederkehrend auf. Typisch für diese Erkrankung ist, dass sich keine organische Ursache finden lässt und von einer funktionellen Erkrankung gesprochen wird. Früher wurde der „nervöse Darm“, wie er genannt wurde, daher als ein psychisches Problem betrachtet. Heute ist klar, dass die Faktoren, die zu einem Reizdarmsyndrom führen können, weitaus vielfältiger sind.
Da dem Reizdarmsyndrom keine feststellbaren organischen Ursachen zugrunde liegen, gestaltete sich die Diagnosestellung in der Vergangenheit schwierig. Allzu oft wurden Betroffene als Simulanten oder medizinisch hoffnungslose Fälle abgetan.

Welche Symptome sind typisch bei Reizdarm?

Der Reizdarm bzw. das Reizdarmsyndrom ahmt mit seinen Symptomen verschiedene Krankheiten nach. Daher gibt es oft ein breites Spektrum an Beschwerden, die sich sowohl in der Art als auch in der Schwere im Krankheitsverlauf ändern können. Typischerweise zeigt sich ein Reizdarm durch chronische Beschwerden im Darm wie Bauchschmerzen, die oft mit belastenden Blähungen kombiniert sind. Häufig sind die Beschwerden geringer nach einem Stuhlgang. Zu diesen Beschwerden kommen meist (aber nicht immer) Veränderungen im Stuhlgang (Konsistenz und Häufigkeit des Stuhlgangs). Basierend auf diesen Veränderungen im Stuhlgang kann der Reizdarm in verschiedene Typen unterschieden werden.

Der Durchfall-Typ (RDS-D). Hier ist drängender, breiiger oder dünnflüssiger Stuhl das vorherrschende Symptom.

Der Verstopfungstyp (RDS-O). Die Darmentleerung ist in diesen Fällen verzögert, erschwert oder unvollständig.

Bei einigen Patienten tritt auch ein Mischtyp (RDS-M) auf, bei dem sich Durchfall und Verstopfung abwechseln.

Die Symptome aller Reizdarmtypen schränken die Lebensqualität vieler Betroffenen ein, sind jedoch nicht gefährlich oder gar lebensbedrohlich. Auch Beschwerden außerhalb des Darms (z.B. Kopfschmerzen, Atembeschwerden) können auftreten. Werden oben genannte Symptome von weiteren begleitet, wie etwa Fieber, Blut im Stuhl, eine Blutarmut oder ein nicht zu erklärender Gewichtsverlust, sind dieses Warnsignale, die auf andere Erkrankungen als den Reizdarm hindeuten. Gleiches gilt, wenn die Beschwerden erstmalig im fortgeschrittenen Alter auftreten, die Symptome im weiteren Verlauf zunehmen oder der Nachtschlaf durch die Darmbeschwerden gestört ist. In solchen Fällen suchen Sie bitte dringend einen Arzt auf.

Wer diagnostiziert den Reizdarm?

Weil das Reizdarmsyndrom organisch nicht festzustellen ist, muss eine Ausschlussdiagnose erfolgen. Das bedeutet, Erkrankungen wie Darmentzündungen, Divertikel (Ausstülpungen der Darmschleimhaut), Darmkrebs oder andere, welche sich einige Symptome mit dem Reizdarm „teilen“, müssen sicher ausgeschlossen werden. Dazu gehören auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie etwa Fruktose- oder Laktoseintoleranz. Ferner gehört es zur Definition des Reizdarms, dass die Beschwerden seit mindestens drei Monaten bestehen und vor mindestens sechs Monaten erstmalig aufgetreten sein.
Aufgrund der Komplexität der Diagnose, ist es sinnvoll, bei Verdacht auf Reizdarm einen Experten aufzusuchen. Ein Gastroenterologe ist für Betroffene der richtige Ansprechpartner. Die Gastroenterologie ist ein Fachbereich der inneren Medizin, die sich schwerpunktmäßig mit Erkrankungen von Magen, Darm und Leber beschäftigt. Der Arzt wird zur Diagnosestellung beispielsweise eine Blut- und Stuhluntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eine Darmspiegelung durchführen. Bei Frauen ist auch eine gynäkologische Untersuchung sinnvoll.
Ist die Diagnose Reizdarm erst einmal gestellt, gibt es Entwarnung. Das Reizdarmsyndrom ist, obwohl für Patienten oft sehr lästig, nicht gefährlich. Die Lebenserwartung ist nicht eingeschränkt und auch Folgeerkrankungen sind derzeit nicht bekannt.

Wodurch entsteht Reizdarm?

Die Ursachen, die zu einem Reizdarm führen können, sind derzeit noch nicht ausreichend erforscht. Üblicherweise spielen jedoch verschiedene Faktoren eine Rolle.

  • Barrierestörung: diese bewirkt oder fördert eine dauerhafte Aktivierung des darmeigenen Immunsystems oder des darmeigenen Nervensystems. Hieraus können sich Störungen der Darmbewegung (Motilität), der Absonderungen der Darmschleimhaut sowie eine Überempfindlichkeit (Hypersensivität) ergeben.
  • Außerdem scheint bei dem Reizdarmsyndrom die Verarbeitung von Reizen aus dem Darm gestört zu sein. Auch psychosoziale Faktoren (z.B. Stress, Angst, Depression) können das Krankheitsempfinden durch den Patienten und den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Zu den typischen Auslösern des RDS zählen u.a. bakterielle Darminfektionen oder -entzündungen („postinfektiöses“ bzw. „postentzündliches“ RDS) und Veränderungen des Mikrobioms (die Zusammensetzung der bakteriellen Darmflora) z.B. nach Antibiotikatherapien.

Wie einen Reizdarm behandeln?

Da der Reizdarm keine genau geklärte Ursache hat, ist eine gezielte Therapie schwierig und kann oft nur symptomatisch erfolgen. Auch ist eine dauerhafte Beschwerdefreiheit oft nicht zu erreichen.
Für manche Patienten ist es bereits erleichternd zu wissen, woran sie leiden und dass hinter ihren Symptomen keine lebensbedrohliche Erkrankung steckt. Sie lernen, mit den Beschwerden umzugehen und können diese durch Vermeidung von Stress in einigen Fällen zumindest lindern. Um die Stressreduktion zu verbessern, können Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training zusätzlich helfen.
Für andere Betroffene ist die Diagnose unbefriedigend, weil derzeit keine allgemeingültige Therapie möglich ist. Bewährt hat sich eine Kombination aus bewusster Ernährung, einer möglichst stressarmen Lebensweise - gerne auch in Verbindung mit einer Psychotherapie (etwa eine kognitive Verhaltenstherapie oder psychodynamischer Therapie) - und der Einnahme von verschiedenen Medikamenten (pflanzlich und chemisch).
Auch Mucofalk® mit gemahlenen Flohsamenschalen ist zur besonders sanften und natürlichen Behandlung des Reizdarms vom Verstopfungstyp zugelassen. Sie erhalten das Präparat in der Apotheke. Es ist in den Geschmacksrichtungen Apfel und Orange erhältlich.

Welche Medikamente helfen bei Reizdarm?

Leiden Sie unter Reizdarm, können Sie auch medikamentös unterstützend auf Ihren Darm einwirken, um die Symptome zu lindern. Bei Durchfall haben sich Durchfallmedikamente wie Loperamid als hilfreich erwiesen, bei Verstopfung können Laxanzien (Abführmittel) kurzfristig Linderung verschaffen. Eine schonende, natürliche und lang anhaltende Unterstützung Ihres Darmes erhalten Sie mit der Einnahme von Mucofalk®. Flohsamenschalen sind der Hauptbestandteil dieses Präparats. Diese pflanzlichen Ballaststoffe, die in Mucofalk® in geprüfter Arzneimittelqualität Verwendung finden, wirken regulierend auf den Darm und können sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall Linderung verschaffen. Bei Einnahme von Mucofalk® tritt kein Gewöhnungseffekt mit Nachlassen der Wirksamkeit auf und der Darm wird nicht belastet. Sollten zu Beginn der Behandlung Blähungen auftreten, klingen diese meist nach kurzer Zeit ab. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, mit einer kleinen Dosis/Tag zu beginnen und diese langsam zu steigern. Flohsamenschalen wirken sich zudem günstig auf die Darmbakterien aus. Diese bauen Flohsamenschalen teilweise zu kurzkettigen Fettsäuren (z.B. Buttersäure, Butyrat) ab, die als Nährstoffquelle für die Darmschleimhaut dienen.
Wird Ihr Reizdarm von Blähungen begleitet, können Sie krampflösende Mittel einnehmen, oder aber ergänzend bzw. alternativ auf pflanzliche Helfer wie Fenchel-, Anis-, oder Kümmeltee zurückgreifen. Um sich bei starken Schmerzen nicht zu sehr zu verspannen, was die Darmtätigkeit im schlimmsten Fall weiter stören kann, empfiehlt sich der Einsatz eines leichten Schmerzmittels. Ihr Arzt kann Sie dahingehend beraten und Ihnen ein magen- und darmschonendes Medikament empfehlen.
Forschungen haben gezeigt, dass in einigen Fällen auch ein Antidepressivum gegen die Symptome des Reizdarms helfen kann, da diese auch an Rezeptoren im Darm wirken. Sind diese Medikamente nicht aus psychischen Gründen angeraten, sollten sie aber möglichst gering dosiert werden.

Wie sollte ich mich bei Reizdarm ernähren?

Derzeit wird angenommen, dass die Ernährung bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms eine geringe Rolle spielt. Beobachtet wurde aber, dass mit einer angepassten Ernährung die Symptome des Reizdarms bei vielen Patienten gelindert werden können.
Die Verteilung der Nahrungsmenge auf kleinere Mahlzeiten scheint hilfreich. So werden fünf kleine Mahlzeiten am Tag besser vertragen als eine große Mahlzeit. Dass kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt unabhängig vom Reizdarm gesünder sind, steht schon lange fest. Ebenso wie die Tatsache, dass Ruhe und Zeit beim Essen oberstes Gebot sind. Verzichten Sie auf einen hektischen Imbiss in der Kantine und genießen Sie besser ganz in Ruhe einen Snack, den Sie gut vertragen. Trinken Sie ausreichend und verzichten Sie dabei weitgehend auf Alkohol.
Wer bei sich besonders deutliche Reaktionen nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln beobachtet, etwa mithilfe von einem Ernährungstagebuch das eine Übersicht gibt, sollte diese Nahrungsmittel meiden. Handelt es sich dabei gleich um mehrere Lebensmittel, ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Mit aus dem Speiseplan gestrichenen Lebensmitteln kann es sonst zu einer Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen kommen, die durch den Rat eines Experten ggf. umgangen werden kann.

Welche Lebensmittel sollte ich bei Reizdarm meiden?

Ein Reizdarm kann mit verschiedenen Unverträglichkeiten (z.B. Fruktose oder Milchzucker) oder Überreaktionen (z.B. gebratene Speisen, Kaffee, Milch) einhergehen. Hier gilt es, sich selbst und seinen Reizdarm genau zu beobachten – also auf sein „Bauchgefühl“ zu hören. Machen Sie eine Liste mit Lebensmitteln, nach denen Sie sich schlechter fühlen und versuchen Sie anschließend, den gemeinsamen Nenner zu finden – gegebenenfalls mithilfe einer professionellen Ernährungsberatung. Viele Patienten mit Reizdarm reagieren empfindlich auf stark blähende Lebensmittel. Hierzu gehören beispielsweise Kohl, Lauch, Zwiebeln und verschiedene Hülsenfrüchte wie etwa Bohnen.

Welche Lebensmittel sind günstig bei Reizdarm?

Welche Lebensmittel bei Reizdarm bevorzugt werden sollen, ist individuell unterschiedlich und hängt auch davon ab, welche Symptome vorherrschen. Bei häufigem Auftreten von Durchfall oder Verstopfung haben sich Quellstoffe als hilfreich erwiesen, da diese regulierend auf den Darm einwirken können. Allerdings werden Blähungen in manchen Fällen durch Ballaststoffe begünstigt. Leiden Sie unter starken Blähungen, kann es helfen, vor allem die Ballaststoffmenge aus Obst und rohem Gemüse zu reduzieren. Ganz verzichten sollten Sie auf die wichtigen Ballaststoffe jedoch nicht.
Quellstoffe wie Flohsamenschalen, die Hauptbestandteil von Mucofalk® sind, wirken darmregulierend und schonend. Anders als viele andere ballaststoffreiche Lebensmittel verursachen sie nur selten Blähungen. Mucofalk® ist außerdem zur unterstützenden Behandlung des Reizdarms zugelassen.

Was hilft gegen Krämpfe bei Reizdarm?

Schmerzen, zu denen auch Bauchkrämpfe gehören, sind für Reizdarmpatienten oft besonders belastend. Bei starken Schmerzen ist die Einnahme eines magen- und darmschonenden Schmerzmittels angeraten, damit es nicht zu noch stärkeren Verspannungen kommt.
Versuchen Sie, mit Wärme von innen und außen entgegenzuwirken. Ein heißer Fencheltee, in Ruhe und Entspannung genossen, kann schon viel zur Linderung beitragen. Er beruhigt einerseits den Darm und andererseits die Nerven. Denn der Stress, der bei Schmerzen entsteht, trägt häufig noch zur Verschlimmerung des Zustandes bei.
Eine Wärmflasche auf dem Bauch kann ebenfalls helfen, dass sich die Darmmuskeln lockern und Krämpfe sich lösen. Der wichtigste Tipp: Gönnen Sie sich selbst während der Krämpfe etwas Ruhe und geben Sie Ihrem Darm Zeit, sich wieder zu entspannen.

Warum kommt es zu Durchfall bei Reizdarm?

Durchfall ist ein übliches Symptom bei Reizdarm. Bei vielen Patienten tritt dieser vor allem morgens nach dem Aufstehen auf – und macht den Weg zur Arbeit oder Schule nicht selten zum Spießrutenlauf.
Es ist ganz normal, dass sich der Darm morgens entleeren möchte. Dies ist auch bei gesunden Menschen der Fall. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen nach dem Aufwachen, die uns mobil werden lassen. Diese „Wachmacher“ regen die Darmtätigkeit an. Gesunde Menschen haben dann genug Zeit, eine Toilette aufzusuchen, bei Patienten mit Reizdarm muss es dann aber oft schnell gehen.
Der morgendliche Durchfall verursacht zusätzlichen Stress und die Durchfallproblematik wird dadurch oft noch verstärkt. Einige Betroffene schaffen es jedoch erfolgreich, ihren Darm nach dem Aufstehen mit einem Frühstück zu beruhigen. Probieren Sie aus, auf was Ihr Darm am Morgen positiv reagiert. Viele Reizdarmpatienten haben mit einem Glas Mucofalk® zum Frühstück, gute Erfahrungen gemacht.
Tipp: Verzichten Sie in den ersten ein- bis zwei Stunden nach dem Aufstehen auf Kaffee (oder schwarzen Tee). Das hierin enthaltene Koffein kann abführend wirken und die morgendliche Diarrhö verstärken.

Wie lange dauert ein Reizdarm an?

Wie lange die Symptome des Reizdarmes anhalten und ob und wann eine Besserung/Heilung eintritt, hängt maßgeblich von der Ursache der Erkrankung und dem Reizdarmtyp ab und ob Änderungen des Lebensstils (Stress) und der Ernährung erfolgreich waren und beibehalten wurden.
Einige Betroffene müssen jedoch lernen, ein Leben lang mit ihrem Reizdarm umzugehen. Gerade beim Reizdarm vom Verstopfungstyp gelingt das jedoch meist recht gut. Hier scheint die Ernährung einen gewissen Einfluss zu nehmen und Präparate wie Mucofalk® helfen ergänzend, eine gesunde Verdauung zu unterstützen.


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